Heute ist wieder ein Tag der vollen Mondin, noch dazu ein Blutmond, der in unseren Breiten nicht sichtbar war aber sehr wohl fühlbar, wenn du tief in deine sensible Seele horchst. Für mich war es faszinierend, am Ozean zu sein, der sich gestern an meinem gefährlichen Playa Inglés am Höchststand der Flut enormst aufgebäumt hat und heute kurz nachdem die Luna sich in ihrem vollen Umfang befunden hatte, sanfter wurde. Es ist für mich faszinierend, wie wir alle in der Natur den Wandel erkennen können und selbst zumeist so sehr an vielem festhalten.
Auch Leben und Tod waren mir heute allzu nahe erkennbar – zwei tote Pardelas (diese wunderbaren Gelbschnabelsturmtaucher), die schon von ihren Eltern zurückgelassen worden waren, um in ihr „eigenes Leben“ hinaus in den Ozean zu fliegen, sah ich in der Felswand, wohin der Ozean sie mit aller Wucht scheinbar geschleudert hat. Als ich meinen lieben Freund Luis, einen der Retter der Pardelas darüber informiert hatte (hier setzt sich die Regierung für die Rettung ein und hat Männer dafür beim „Medio Ambiente“ rekrutiert) kam er kurz danach mit einem lebend Eingesammelten, um ihn freizusetzen. Dieser verängstigte Vogel wollte nicht wegfliegen. Doch die beiden Toten nahm er mit in einer Kiste. Bevor hier Menschen waren, bevor sie die Lichtverschmutzung eingesetzt hatten, konnten diese Tiere wunderbar im Gleichgewicht mit der Natur leben...und sterben, wenn sie für das Leben zu schwach gewesen sind.
Wir Menschen glauben uns im Außen in so vieles einmischen zu müssen, anstatt uns im Inneren darum zu kümmern, wie WIR diesen Wandel zuerst in uns vollziehen können, nach dem im Außen alle rufen, er müsse geschehen.
Wie kann ich kleiner Mensch mir einbilden, das zu vollziehen und Teil davon zu sein, wenn in mir Unruhe, Krieg und der Fokus auf andere vorherrschen? Wie soll ich jemals Teil eines „Heilsamen Wandels“ im Außen sein können, wenn ich diesen nicht einmal in mir selbst erschaffen kann?
Wie sehr ist es dir möglich, wirklich im Inneren Frieden zu finden, andere sein zu lassen, wie sie sind, ohne sie verurteilen – durch deine Worte oder bloß in deinen Gedanken? Gerade reflektiere ich das tief in mir und sehne mich so sehr, in diesem erwachten Bewusstsein tief verankert zu leben, um dann immer mehr und mehr anderen Menschen dabei in LIEBE zu helfen, es ebenfalls zu leben.
Mein radikaler Wandel im Außen hat sich vor einem Jahr vollzogen – so wenig Eigentum wie JETZT hatte ich noch nie zuvor im Leben… und wenn sich nicht gerade mein kleines Alexandra-Ego aufbäumt, vermisse ich fast nichts davon – außer vielleicht eine meiner 5 herrlichen neuen Eco-Matrazen von La Palma (jetzt schlafe ich auf keiner guten), meine Lieblingsbücher, ein paar Kleider, die mir am Herzen gelegen sind, gutes Koch-Geschirr…na ja, eigentlich habe ich eh zu viel, um im nächsten Frühjahr alles in meinen Seat Ibiza zu packen und zu neuen Ufern aufzubrechen, wenn bis dahin nicht wieder alles anders kommt, als im Moment mein Verstand zu wissen glaubt.
Im Hier und Jetzt gebe ich mein Bestes im Moment zu leben, tief dankbar für alles hier – die schöne Wohnung direkt am Meer, die wunderbaren Menschen und meine Passion zu leben.
Ich würde es mir so sehr wünschen, dass es uns allen gelingen möge, diesen tiefen Wandel in uns zu leben und daraus eine „heilsame Welt“, ein geheiltes Miteinander in gegenseitiger tiefer Wertschätzung für das Anders-Sein der anderen, in dem Wissen, dass wir alle aus derselben Quelle gekommen sind und dort irgendwann wieder alle vereint sein werden, zu kreieren.
Ich bin bereit, JETZT mehr und mehr das zu leben – hinein in den heilsamen Wandel auf unserer Mutter Erde, der sich nur vollziehen kann, wenn VIELE hier wirklich erwachen und lieben und leben – GEMEINSAM als MENSCHEIT!
Dieser wunderbare Vogel ist in seine Freiheit geflogen, um die nächsten 5-7 Jahre am und im offenen Ozean zu leben und dann hierher zurückzukehren, um ebenfalls das Leben weiterzugeben - im natürlichen Kreislauf der Natur.
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